06.09.2020
Allianz-Preis: Mit Brasilien-Tipps zum Sieg
Maikel van der Vleuten siegt beim Aachen International Jumping
Dieser Sieg im Allianz-Preis beim „Aachen International Jumping“ war eine niederländisch-brasilianische Co-Produktion. Denn die entscheidenden Hinweise bekam Sieger Maikel van der Vleuten vom brasilianischen Reiter Marlon Modolo Zanotelli. Zweiter wurde Schwedens Henrik von Eckermann vor Julien Epaillard aus Frankreich.
Es war ein XXL-Stechen mit 21 Paarungen, schwierig, sich da eine Taktik zurechtzulegen. Dazu kam: „Ich konnte kaum etwas vom Stechen sehen“, so Maikel van der Vleuten. Super, wenn man da gute Kumpels hat, denn „mein Freund Marlon Zanotelli hat mir noch Tipps gegeben“, so van der Vleuten. Maikel van der Vleuten kennt Aachen bestens, etliche Male ist er beim CHIO gestartet, aber eben drüben im Hauptstadion und natürlich auf Gras. „Aber das Deutsche Bank Stadion ist auch toll und obwohl nur so wenige Zuschauer zugelassen waren, war die Atmosphäre super. Alle Reiter haben es genossen, wieder hier zu sein“, so der Niederländer. Van der Vleuten siegte im Sattel des zehnjährigen Beauville Z, den er zum ersten Mal mit nach Aachen gebracht hat – „für den CHIO war er bislang zu unerfahren, aber zukünftig wird er mir noch richtig viel Freude machen.“
Mit Peter Pan kam Henrik von Eckermann auf Platz 2, „klar hätte ich auch gerne gewonnen“, schmunzelte der Schwede. Aber zweimal habe er auch Glück gehabt, „da haben wir die Stange touchiert, und wenn du dann unter 21 Startern im Stechen Zweiter wirst, ist das doch klasse.“ Julien Epaillard war rundum glücklich, vor allem die Atmosphäre hatte es ihm angetan: „Das war richtig klasse, eine Freude, hier zu reiten“, so der Franzose, der Safari D Auge mit nach Aachen gebracht hatte.
Bester Deutscher war Altmeister Ludger Beerbaum, der mit seiner erst achtjährigen Stute Mila auf Platz 6 ritt. „Da hätte ich nie und nimmer mit gerechnet, hier als bester Deutscher aus dem Parcours zu gehen“, so Beerbaum. Und man merkt ihm an, wie sehr auch nach all‘ den Jahren im Profizirkus noch das Feuer in ihm brennt: „So ein Pferd auf dem Weg nach oben begleiten zu dürfen, das ist etwas ganz Besonderes.“
Glückliche Gesichter auch bei den Organisatoren: „Es waren fantastische drei Tage. Wir waren sehr froh, wieder ein Turnier organisieren zu können. Hier wieder großen Sport zu erleben, war gut für den Reitsport, aber auch gut für das Herz. Nun schauen wir nach vorne: In 292 Tagen beginnt der CHIO Aachen. Hoffentlich im Hauptstadion unter normalen Bedingungen“, so Turnierdirektor und ALRV-Vorstandsvorsitzender Frank Kemperman.
Eine besondere Überraschung gab’s dann noch für den Sieger: Die niederländische Nationalhymne wurde bei der Siegerehrung live gespielt vom Sinfonieorchester Aachen unter der Leitung von Aachens Generalmusikdirektor Christopher Ward – würdiger Abschluss eines Turniers, bei dem irgendwie alles anders war und „wir alle superhappy sind, dass die Aachener das hier gemacht haben“, so Beerbaum.
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