19.07.2017
Tränenreicher Triumph im HAVENS Pferdefutter-Preis
Helen Langehanenberg kennt das Gefühl, wenn im Aachener Deutsche Bank-Stadion die deutsche Nationalhymne für sie gespielt wird. Mit Damon Hill durfte sie das häufiger erleben. Dass dies allerdings heute wieder passierte, machte sie schlichtweg sprachlos. Und rührte nicht nur sie zu Tränen.
Helen Langehanenberg ist zurück auf der Überholspur im Dressurviereck, zugegebenermaßen nicht erst seit heute. Aber wie sie selbst sagt: „Ein Sieg in Aachen ist etwas Besonderes!“ Ihr neues Pferd für ganz große Aufgaben ist der Hannoveraner Hengst Damsey FRH. Seit eineinhalb Jahren sitzt Langehanenberg im Sattel des Dressage Royal-Sohnes. Seitdem haben sie sich stetig gesteigert, „mit ein bisschen Auf und Ab“, wie die Reiterin sagt, aber die Tendenz zeigte immer nach oben. Das heute ist die vorläufige Krönung. Oder um es mit den – unter Freudentränen hervorgebrachten – Worten von Damseys US-amerikanischer Besitzerin Louise Leatherdale auszudrücken: „This was perfection!“ „Das war Perfektion!“
Tatsächlich lieferten die Mannschaftsweltmeisterin und der elegante Dunkelbraune einen wunderbar harmonischen Ritt, fehlerfrei und mit Esprit. 75,9 Prozent gab es von den Richtern. Olympiasiegerin Heike Kemmer rief Helen im Vorbeigehen zu: „Ich hätte Dir 78 Prozent gegeben!“ Die Reiterin selbst war derweil so gut wie sprachlos. Ihre Wangen glänzten feucht. „Ich bin hierher gefahren, um Attacke zu reiten. Und dann hat er so mitgemacht und so gekämpft … Ich bin so stolz auf ihn, wie wir zusammengefunden haben!“ Das nächste Ziel ist klar: Am Freitag im Grand Prix Special um den Lindt-Preis noch einmal ähnlich liefern.
Der Erfolg von Langehanenberg war heute umso größer, da sie die Dressurkönigin persönlich auf Rang zwei verwies: Isabell Werth mit dem Westfalen Emilio. Allerdings leistete die sechsfache Olympiasiegerin sich heute auch teure Fehler sowohl in den Zweier- als auch in den Einerwechseln. So musste das erfolgsverwöhnte Paar sich heute mit Rang zwei zufrieden geben. 75,040 Prozent vergaben die Unparteiischen am Richtertisch.
Über Rang drei mit 74,320 Prozent konnte sich die Dänin Anna Kasprzak freuen. Nicht nur wegen der Platzierung, sondern vor allem auch, weil ihr inzwischen 18-jähriger Donnerhall-Sohn hier in Aachen ein Comeback nach längerer Verletzungspause feiert. Ihm mussten mehrere Zähne gezogen werden. Nun ist er wieder da. Und wie! Donnperignon scheint ein bisschen wie ein guter Rotwein zu sein – je reifer desto besser!
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