03.07.2021
Isabell Werth schlägt ihr Zelt in Aachen auf
Interview mit dem „Head Coach Dressur“ – Exzellenz-Programm des CHIO Aachen CAMPUS startet im Herbst – Bewerbungsphase läuft
Vielfache Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin sowie Siegerin im Deutsche Bank Preis beim CHIO Aachen – Isabell Werth, erfolgreichste Reiterin der Welt, trägt viele Titel. Nun ist ein neuer hinzugekommen: Head Coach Dressur beim Exzellenz Programm des CHIO Aachen CAMPUS. Darüber und über die aktuelle Nachwuchshoffnung im heimischen Stall haben wir mit ihr gesprochen.
Frage: Werden wir Sie bald nur noch als Trainerin erleben?
Isabell Werth (lacht): Dazu bin ich noch viel zu gerne Reiterin. Ein Pferd zu finden, auszubilden und dann in den Sport zu bringen – das ist es, was mich antreibt. Ich liebe es, eine Vision von einem Pferd zu entwickeln und diese dann Realität werden zu lassen. Die Turniere sind dann das Bonbon obendrauf.
Frage: Welche Nachwuchshoffnung in Ihrem Stall lässt Sie denn aktuell träumen?
Isabell Werth: Da fällt mir direkt Superb ein, eine 9-jährige Surprice-Tochter, mit der ich in München die Qualifikation für den Louisdor-Preis gewinnen konnte. Sie bringt ein unglaubliches Körper- und Rhythmusgefühl mit. Das hat mich auf den ersten Blick begeistert.
Frage: Begeistert sind auch die talentierten Nachwuchsreiter im Exzellenz-Programm des CHIO Aachen CAMPUS. Denn mit Ihnen haben sie die beste, erfolgreichste und renommierteste Trainerin, die sie sich nur wünschen können. Was hat den Ausschlag gegeben, dass Sie als Head Coach Dressur mit dabei sind?
Isabell Werth: Da gibt es mehrere Gründe. Zum einen ist das Projekt auf diesem Niveau auch für mich Neuland und eine sehr spannende Aufgabe. Wichtig ist aber auch, dass der CHIO Aachen die treibende Kraft ist. Vor diesem Hintergrund sind die Erfolgsaussichten des Exzellenz-Programms sehr hoch.
Frage: Wie ist der aktuelle Stand, sind noch Plätze frei und wer kann teilnehmen?
Isabell Werth: Im Springreiten mit Head Coach Jos Lansink schauen wir schon auf einen sehr erfolgreichen ersten Jahrgang zurück – in der Dressur starten wir im Herbst. Plätze gibt es noch, derzeit scouten wir die Bewerber und entscheiden, wer letztlich die Voraussetzungen erfüllt. Die Teilnehmer sollten zwischen 16 und 20 Jahren alt sein, mindestens M-Niveau haben, international siegreich oder zumindest platziert sein und über ein eigenes Pferd verfügen.
Frage: Wo können Sie dann konkret helfen – doch nicht nur im reinen Training?
Isabell Werth: Obwohl es international schon einige Institutionen gibt, die junge Reiter, Junioren oder Talente unterstützen, gibt es immer wieder die, denen der Schritt in den Spitzensport nicht gelungen ist. Denen vielleicht das richtige Pferd oder das Umfeld fehlt, oder einfach nur die Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen. Natürlich geht es in erster Linie um Unterricht, Schulung und Weiterbildung in vielen Bereichen. Aber auch darum, Beziehungen zu schaffen. So können sich neue Kombinationen ergeben oder auch ein neuer Beritt. Aber am Ende geht es erstmal darum, Talente zu finden, diese mit professioneller Unterstützung weiterzubilden, um ihnen am Ende den Sprung in den Spitzensport zu ermöglichen.
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