19.07.2017

Erster U25-Nationenpreis der Dressurreiter um den Preis der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung in die Niederlande

2017 ist ein historisches Jahr im Deutsche Bank-Stadion. Erstmals wurde ein Nationenpreis für die Dressurreiter unter 25 Jahren ausgetragen, der Preis der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung. Diese Premiere sollte den Niederländern heute dabei helfen, ein Trauma zu überwinden.

„Aachen hat immer etwas Spezielles für uns“, verriet Alex van Silfhout, der Equipechef des niederländischen Dressurnachwuchses. Damit meinte der Vater von Olympiareiter Diederik van Silfhout nicht nur die besondere Atmosphäre in der Soers, sondern auch den Sport selbst: „In Aachen sind wir nie gut!“ Den Grund dafür glaubt er auch zu kennen: „Die Deutschen sind zu stark.“ Heute gelang es dem Team NED jedoch ganz locker, die deutsche Mannschaft hinter sich zu lassen.

Mit 145,605 Punkten gehen Maxime van der Vlist auf Bailey (72,289 Prozent), Denise Nekeman mit Boston STH (68,395 Prozent) sowie Anne Meulendijks auf MDH Avanti (73,316 Prozent) als erste U25-Nationenpreissieger im Deutsche Bank-Stadion in die Geschichte des CHIO Aachen ein. Diese drei gehören zu dem Besten, was Holland in dieser Altersklasse vorzuweisen hat, betonte van Silfhout und schob lachend hinterher: „Dieses Jahr haben wir nichts zu jammern!“

Das Nachsehen hatte die Dauerkonkurrenz aus Deutschland, die es auf 140,868 Punkte brachte. Schon für die erste Reiterin, Lisa-Maria Klössinger auf FBW Daktari, eigentlich eines der stärksten deutschen Paare, lief es heute nicht optimal: „Das Viereck ist anders als sonst“, stellte Klössinger fest, „allein von der Größe her. Da wurde Daktari etwas schüchtern.“ Sicherlich auch ein Grund, weshalb die beiden „Höhen, aber auch Tiefen“ hatten, wie U25-Bundestrainer Sebastian Heinze resümierte. Am Ende gab es aber immerhin noch 69,789 Prozent.

Für Bianca Nowag und Fair Play BB lief es hingegen richtig rund. Die 22-Jährige berichtete: „Ich hatte ein sehr gutes Reitgefühl. Bei Fair Play ist es so, je beeindruckender die Umgebung, desto besser geht sie.“ Und auch bei ihr selbst mache sich vor so einer Kulisse eher „positive Nervosität“ breit, erzählte Bianca Nowag. Kein Wunder: „Man ist schon stolz hier reiten zu können“, so die Europameisterin der jungen Reiter von 2015. Sie erhielt 71,079 Prozent und ein dickes Lob vom Bundestrainer oben drauf: „Sie hat genau das aufs Viereck gebracht, was wir uns erhofft haben!“

Die dritte im Team war Juliette Piotrowski auf Sir Diamond. Als einziges Paar der Mannschaft kannten die beiden die Soers bereits aus dem Vorjahr. Damals starteten sie zwar in der U25-Tour, aber eben ohne Nationenpreis. Mit 69,789 Prozent blieben auch sie etwas unter ihren Möglichkeiten.

Rang drei ging an die stark reitenden Schwedinnen Lina Jönsson auf Quentin (69,316 Prozent). Mathilde Hannell mit Deela Mae (66,605 Prozent ) und Josefin Gyllenswärd mit Don Angelo (71,158 Prozent) mit insgesamt 140,474 Punkten.

Das Fazit von U25-Bundestrainer Sebastian Heinze zum ersten U25-Nationenpreis im Deutsche Bank-Stadion war trotz der sportlichen Niederlage gegen die Dauerrivalen aus dem Nachbarland durchweg positiv: „Für die Reiter ist das die ideale  Möglichkeit zu lernen, mit dem Druck umzugehen. Für die Mannschaft zu reiten, ist immer noch etwas anderes als wenn man nur für sich selbst kämpft. Zwar sind alle drei bereits championatserfahren. Aber in Aachen mit den Großen zu reiten, ist doch immer noch etwas anderes …“

Siegerehrung Preis der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung / Foto: CHIO Aachen / Michael Strauch

Siegerehrung Preis der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung / Foto: CHIO Aachen / Michael Strauch