07.07.2016

CHIO Aachen 2016: Erste Pferde reisen an – Voltigierer machen den Auftakt

Am Freitag geht‘s los, der CHIO Aachen 2016 startet. Dabei steht das erste Wochenende ganz im Zeichen der Voltigierer, die auf Vier-Sterne-Niveau in den Preisen der Sparkasse akrobatische Höchstleistungen auf dem Pferderücken zeigen. Wenngleich Gäste aus mehr als zehn Nationen erwartet werden, zählen die deutschen Athleten zu den Top-Favoriten auf die Siege.

Während draußen schon die ersten Pferde anreisen, sind die Vorbereitungen rund um die Albert-Vahle-Halle, in der vom 8. bis zum 10. Juli die Voltigierwettkämpfe ausgerichtet werden, fast abgeschlossen. Die rund 40 ehrenamtlichen Helfer haben ganze Arbeit geleistet: Der Voltigierzirkel ist angelegt, rundherum wurde Rollrasen verlegt, dekorative Blumen säumen den Rand und wurden gewässert. Auch der Vorbereitungsplatz ist her-, die Meldestelle eingerichtet. Noch sind Techniker damit beschäftigt, die letzten Kabel zu verlegen und die große Videowand anzuschließen. Dann können sie kommen, die zwei- und vierbeinigen Athleten. Schon zum Trainingsstart am Donnerstagmorgen werden sie beste Bedingungen für hochklassigen Sport vorfinden.

 

Nachdem die Pferde am Donnerstagnachmittag ab 15 Uhr in der Verfassungsprüfung bewiesen haben, dass sie fit für den Wettkampf sind, geht es für die Damen, Herren und Voltigiergruppen ab Freitagmorgen schon um erste Siege. Lediglich die Pas-de-Deux greifen erst am Samstag ins Wettkampfgeschehen ein. Es gibt drei verschiedene Prüfungsteile, die es an verschiedenen Tagen zu absolvieren gilt. Im Pflichtprogramm müssen festgelegte Übungen in vorgeschriebener Reihenfolge gezeigt werden. Etwas mehr Gestaltungsspielraum haben die Voltigierer in der Technik, die es nur für Damen und Herren im Einzel gibt. Hier darf eine Kür mit frei wählbarem Thema präsentiert werden, in die sechs Pflichtelemente in beliebiger Reihenfolge zu integrieren sind. Noch freier in der Zusammenstellung ihres Programms sind die Akrobaten auf dem Pferderücken in der Kür, hier ist nahezu alles erlaubt.

 

Die deutschen Starter zählen in allen vier Kategorien zu den Favoriten. Im Herren-Einzel treten Thomas Brüsewitz, Jannis Drewell, Jannik Heiland und Daniel Kaiser im Preis der Sparkasse für Schwarz-Rot-Gold an. Sie alle haben schon bewiesen, dass sie für einen Sieg gut sind. Jannis Drewell holte sich vor gut einem Jahr an Ort und Stelle den Titel des Europameisters. Die stärkste Konkurrenz bei den Herren kommt aus Frankreich und Österreich. Im Damen-Einzel gilt es vor allem die Konkurrentinnen aus Großbritannien und der Schweiz im Auge zu behalten. Aber auch den deutschen Starterinnen Kristina Boe, Janika Derks, Sarah Kay und Corinna Knauf sind Siege und Podestplätze zuzutrauen.

 

Nach dem Ausfall des Titelverteidigers RSV Neuss-Grimmlinghausen gibt es bei den Voltigiergruppen eine Premiere der besonderen Art: Erstmals treten mit den Gruppen I und II des VV Köln-Dünnwald gleich zwei Gruppen eines Vereins beim CHIO Aachen für Deutschland in den Voltigierzirkel. Sie haben in der Gruppe aus Frankreich ihren stärksten Konkurrenten. Am offensten ist der Ausgang der Wettkämpfe bei den Pas-de-Deux. Hier wird es spannend, denn die drei deutschen Paare, Bresch/Jacobs, Derks/Kay und Ossenberg-Engels/Gerdes, treffen erstmals alle aufeinander. Auch die beiden Paare aus Österreich sind sehr stark, Csandl/Thiel sind hier sogar Titelverteidiger. Nicht zu vernachlässigen ist das erfahrene, aus den USA angereiste Pas-de-Deux Palmer/Palmer, das den CHIO Aachen quasi als Dauergast beehrt.

 

Höhepunkt des Voltigier-Wochenendes ist am Sonntagnachmittag der Preis der Sparkasse Nationenpreis. Hier dürfen nur die besten Athleten der Vortage starten. Der Modus im Nationenpreis, dieser „Aachener Erfindung“, ist besonders: Ein Herr, eine Dame und eine Voltigiergruppe bilden ein Team. Die Voltigier-Wettbewerbe in der 1.100 Zuschauer fassenden Albert-Vahle-Halle am Samstag und Sonntag sind bereits ausverkauft, für den Freitag gibt es noch Tickets.