17.07.2016

Boyd Exells sechster Sieg im Preis der Familie Richard Talbot, Fendt Nationenpreis

Es war der sechste Gesamtsieg von Vierspännerfahrer Boyd Exell im Preis der Familie Richard Talbot beim CAIO von Aachen. Die vier Buchstaben stehen für das französische „Concours d’Attelage International Officiel“. So bezeichnet man internationale Vierspännerturniere mit Nationenpreiswertung, wie sie seit vielen Jahren regelmäßig beim CHIO Aachen ausgetragen werden und so zum Highlight für Sportler und Zuschauer geworden sind.

 

Boyd Exell dominierte die Prüfung von Anfang bis Ende, gewann die Dressur um den Preis der Martello Immobilienmanagement GmbH & CO. KG, war der schnellste im XXXL Pallen-Marathon, der Geländefahrt, und wurde nun Sieger im abschließenden Kegelfahren. Das Erfolgsgeheimnis des in England ansässigen Australiers? Damit mag er eigentlich nicht so gerne rausrücken: „Man verrät nicht die Rezepte seiner Großmutter“, findet er. Dann verrät er aber doch: „Alles steht und fällt mit der Qualität der Pferde. Ich habe mir über die Jahre eine starke Truppe aufgebaut.“ Damit meint er mitnichten nur die vier Cracks, die hier in Aachen geglänzt haben. 40 Pferde hat Exell in seinem Stall, zwei Topgespanne für die Freiluftsaison, zwei für die Halle und einige Nachwuchspferde sowie Einsteller, die bei ihm trainieren. Und das alles geht natürlich nicht ohne die entsprechende Unterstützung: „Ich habe immer zehn bis zwölf Leute in meinem Team, die sich um alles kümmern. Sie sind genauso wichtig wie die Pferde!“ Hier nach Aachen zu kommen, ist für Exell jedes Jahr ein Hightlight: „Ich plane alles rund um Aachen, fahre vorher nur wenige Turniere und gebe den Pferden danach auch erstmal wieder Pause. Denn Aachen ist anspruchsvoll!“

 

Mit Platz zwei musste sich Weltcupsieger Ijsbrand Chardon aus den Niederlanden begnügen. Dritter wurde Chester Weber für die USA. Bester Deutscher war Georg von Stein auf Platz sechs, gefolgt von Christoph Sandmann als Siebtem, Michael Brauchle auf Rang 13 sowie René Poensgen und Rainer Duen auf den Plätzen 17 und 18.

 

Dass Aachen anspruchsvoll ist und seine eigenen Gesetze hat, bekam auch das deutsche Team zu spüren, das eine wahre Aufholjagd hinter sich gebracht hatte, ehe es sich über Platz zwei im FENDT Nationenpreis freuen konnte. Es fuhren: Georg von Stein, Christoph Sandmann und Michael Brauchle. Der Sieg ging an die Niederlande mit Ijsbrand Chardon, Koos de Ronde und Theo Timmermann. Die hatten 325,570 Punkte auf dem Konto, Deutschland kam auf 356,960 Zähler. Friedrich Otto-Erley, der Equipechef der deutschen Fahrer, meinte trocken: „Das ist die normale Rangierung. Aber der Abstand war zu groß!“ Nach der Dressur um den Preis der Martello Immobilienmanagement GmbH & CO. KG hatte Deutschland wenig aussichtsreich an fünfter Stelle gelegen. „Da hatten wir noch nicht gedacht, dass wir hier heute Zweite werden würden“, gab Otto-Erley zu. Aber im XXXL Pallen-Marathon und im Preis der H&T Automotive Components lief es dann für die Mannschaft GER. Ergebnis – siehe oben. Platz drei ging an die belgischen Meister an den Leinen mit 365,660 Punkten.