02.07.2025

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner beim Kongress chiotec: „Wir müssen das Vertrauen haben, den Sprung zu wagen“

Das Wunder von Stockholm, es ist wohl jedem im Reitsport ein Begriff: Die Ausnahmestute Halla trägt ihren verletzten Reiter Hans Günter Winkler zu Mannschaftsgold bei den Olympischen Spielen 1956. Grund genug für Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, in ihrem Impulsvortrag im Rahmen des Kongresses chiotec auf Vertrauen als Basis für große gemeinschaftliche Leistungen einzugehen.

Der Kongress chiotec, der seit 2018 im Rahmen des CHIO Aachen stattfindet, versteht sich als Plattform für alle, die aktiv an der Gestaltung der Zukunft mitwirken möchten. Julia Klöckner gestaltet als Bundestagspräsidentin normalerweise die Zukunft des Landes in der Politik. Im Rahmen des Kongresses referierte sie nun über eine Voraussetzung, die ihrer Meinung nach unabdingbar für Innovation, Fortschritt und die Demokratie ist: Vertrauen.

 

Dabei schaffte sie die geschickte Verbindung zum Reitsport mit zwei seiner Legenden, die 1956 in Stockholm Geschichte schrieben: Hans Günter Winkler, der sich im ersten Umlauf einen Muskelriss in der Leiste zuzog, und seine Wunderstute Halla, die ihn im zweiten Umlauf fehlerfrei durch den Parcours trug – nur gesteuert von Winklers Zügelhilfen. „Vertrauen war damals die Grundlage für diese außergewöhnliche Spitzenleistung“, stellte Klöckner bei ihrem Vortrag fest. Und sie verwies darauf, dass Vertrauen erarbeitet werden muss – HGW und Halla hatten über Jahre hinweg eine tiefe Partnerschaft aufgebaut, „mit Training, mit Erfolgen, aber auch mit Niederlagen und Rückschlägen“.

 

Ebendieses Vertrauen wünscht sich die Bundestagspräsidentin auch für zukunftsweisende Entwicklungen wie künstliche Intelligenz. „Nur die wenigsten werden diese Technologien verstehen. Aber Europa sollte ein Vertrauensraum werden, in dem Innovation im Einklang mit unseren Werten entwickelt wird. Statt Bedenken sollten wir Aufbruchsstimmung und Innovationsfreude fördern“, forderte Klöckner. Pessimismus müsse durch Zuversicht ersetzt werden. „Künstliche Intelligenz ist die nächste revolutionäre Welle. Ich wünsche mir, dass wir auf dieser Welle surfen, anstatt von ihr überrollt zu werden.“

 

Nötig seien dafür Zuversicht, Mut – und eben Vertrauen. Genauso wie Hans Günter Winkler und Halla damals gemeinsam die Mannschaftsgoldmedaille gesichert hatten: „Weil sie das Vertrauen hatten, den Sprung zu wagen“, betonte Klöckner und setzte damit die entsprechende Grundstimmung für den anschließenden Kongresstag.

 

Mit Speakern wie Dr. Karsten Wildberger (Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung), DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig, Andrew Parsons (Präsident des International Paralympic Committee), Dr. Sebastian C. Schulte (Vorstandsvorsitzender der DEUTZ AG), Dr. Steffen Merkel (DFL-Geschäftsführer) und Michal Spiller (Geschäftsführer Lindt & Sprüngli GmbH) bot chiotec einen Raum für Diskussionen und Dialog auf höchstem Niveau. Im Zusammenspiel von Sport, Wirtschaft, Politik und Forschung wurden innovative Lösungen für eine nachhaltige und effiziente Zukunft erarbeitet – unter anderem beim von Julia Klöckner angesprochenen Bereich der Künstlichen Intelligenz, aber auch im Bereich der Gründerszene und der Mobilität von morgen. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung von der Real Reactions Company, der RWTH Aachen und dem CHIO Aachen CAMPUS.

Eine Frau in rotem Kleid steht an einem Rednerpult und spricht vor einem aufmerksam zuhörenden Publikum in einem hellen, modern eingerichteten Raum. Links ist ein Bildschirm mit dem Logo „chio tec“ und dem Slogan „together we can do better“ zu sehen. Im Hintergrund sind weiße Vorhänge und Pflanzen.

Das Foto zeigt die Bundestagspräsidentin Julia Klöckner bei ihrem Impulsvortrag im Rahmen des Kongresses chiotec (Foto: CHIO Aachen/Jasmin Metzner).