09.07.2016

Zittersieg für den VV Köln-Dünnwald I im Preis der Sparkasse

Dank des großen Vorsprungs aus der Pflicht konnte sich der VV Köln-Dünnwald I den Gesamtsieg der Gruppen im Preis der Sparkasse beim CVIO Aachen 2016 sichern. „Wir werden nicht nur unseren Vorsprung verwalten“, hatte Longenführer Patric Looser, selbst ehemaliger Weltmeister und Europameister der Voltigierer, gestern nach der Pflicht angekündigt. Er hatte allen Grund, optimistisch zu sein. In seinem Team turnen mit Corinna Knauf, Thomas Brüsewitz, Miro Rengel und Torben Jacobs Athleten, die allesamt auch schon Einzelmedaillen auf Championaten gewonnen haben. Die sechs fingen stark an und zelebrierten ihr Motto „König der Löwen“ mit Energie, Ausdruck und einem hohen Schwierigkeitsgrad. Doch dann passierte ein Unglück. Dem Untermann, der Jonna Hohbach in eine Hebefigur stemmen wollte, rutschte der Fuß aus der Schlaufe am Voltigiergurt. Hohbach verlor das Gleichgewicht, fiel Pferd Danny Boy auf den Hals und rutschte in die Longe. Die Turner auf Danny Boys Rücken griffen beherzt zu und konnten verhindern, dass Jonna unter die Hufe geriet. Das war ein Schreck! Aber die Routiniers der Mannschaft turnten ihr Programm souverän zu Ende und erhielten großen Trostapplaus. In der Kür hatte es damit nur zu Platz 4 gereicht (8,094), aber zusammen mit der überragenden Pflicht gestern war dem Kölner Team der Gesamtsieg im Preis der Sparkasse trotzdem nicht zu nehmen, Endnote: 7,862. Patric Looser resümierte: „Es ist nun leider doch knapper geworden als wir gedacht haben. Morgen im Nationenpreis machen wir es besser!“

 

Der Kürsieg ging heute nach einer spektakulären Kür zu futuristischen Klängen an die österreichische Gruppe von der VG Schloss Obersiebenbrunn auf Leokado (Longe: Cornelia Trimmel, Gesamtnote 8,490). CIM Italy belegte Rang zwei auf Hot Date Tek, longiert von Laura Carnabuci (8,193). Platz drei ging an die französische Gruppe Noroc auf Wizner mit Sandra Tronchet an der Longe (8,142).

 

Für Österreich bedeutete der heutige Sieg Platz zwei in der Gesamtwertung (Gesamtnote 7,709). Untermann Stefan Csandl, der mit seiner Partnerin Theresa Thiel am Vormittag auch schon die Pas de Deux-Kür hatte gewinnen können, war glücklich: „Ich bin super zufrieden. Theresa (Thiel, Anm. d. Red.) hatte bis vor zwei Wochen noch einen Gips und wir hatten kaum Gelegenheit zum Trainieren. Aber wir als Team verstehen uns super, und das Pferd ist ganz toll.“ Unabhängig vom Erfolg ist Aachen für Csandl sein Jahreshighlight: „Es gibt nichts genialeres für einen Voltigierer als hier in Aachen einzulaufen. Die Weltmeisterschaften sind nichts gegen die Albert-Vahle-Halle!“

 

Rang drei der Gesamtwertung holten die Turner vom CIM Italy mit Hot Date Tek, longiert von Laura Carnabucci (7,553). Hinter Köln-Dünnwald I auf Rang vier belegte das Schwesterteam vom VV Köln-Dünnwald II Platz fünf in der Kür (7,872) und Rang fünf insgesamt (7,250). Das ist umso bemerkenswerter, weil das Team eigentlich gar nicht vorgesehen war für einen Start in Aachen. Da aber die anderen A-Kaderteams wie der VV Ingelsberg oder der RSV Neuss-Grimlinghausen absagen mussten, bekam Köln II die Chance und nutzte sie.

Die siegreiche Kölner Gruppe mit (v.l.) ALRV-Präsident Carl Meulenbergh und Wilfried Nellessen, Mitglied des Vorstands der Sparkasse Aachen.

Die siegreiche Kölner Gruppe mit (v.l.) ALRV-Präsident Carl Meulenbergh und Wilfried Nellessen, Mitglied des Vorstands der Sparkasse Aachen.