09.07.2016
Kristina Boe schwerelos und fehlerfrei
Hochspannung beim Voltigieren der Damen beim CHIO Aachen 2016: Als Kristina Boe nach ihrem Abgang in der Kür der Damen im Preis der Sparkasse sicher auf den Füßen gelandet war, stieß sie einen Schrei des Triumphes aus und riss die Arme in die Höhe. Kein Wunder, die Unfallchirurgin aus Hamburg turnte die vielleicht beste Kür ihres Lebens auf Don de la Mar an der Longe von Winnie Schlüter (Motto: „Zombie“). Bundestrainerin Ursula Ramge sagt, die Choreografie sei sportlich hoch anspruchsvoll mit einem „Feuerwerk an Schwierigkeiten von Anfang bis Ende“. Die aktuelle Weltcup-Zweite schaffte es dennoch, das Programm wie ein Kinderspiel aussehen zu lassen. Perfekt ausbalanciert gelangen die stehenden Übungen. Mit Leichtigkeit die kraftbetonten Elemente. Wie bei gut geölten Zahnrädern glitten die Bewegungen ineinander über, kein Wackler, kein Haken. Die Richter belohnten die außergewöhnliche Leistung mit der Gesamtnote 8,654. Aber würde das reichen, um der in der Gesamtwertung führenden Janika Derks den Rang abzulaufen? Das tat es. Mit einem Tausendstel Vorsprung holte Kristina Boe ihren ersten Titel beim CHIO Aachen und konnte ihr Glück kaum fassen: „Das ist einfach unbeschreiblich“, japste sie noch ganz außer Atem und mit Freudentränen in den Augen. Sie kam auf eine Gesamtnote von 8,108, Janika Derks auf eine 8,107.
Die so knapp geschlagene Derks hinterließ in allen drei Prüfungen einen starken Eindruck. Dies ist ihr erstes Jahr bei den Damen. Zuvor hatte sie mit dem RSV Neuss-Grimlinghausen in der Gruppe bereits Gold bei Welt- und Europameisterschaften gewonnen. „Janika ist eine sportliche, akrobatische und ausdrucksstarke Voltigiererin“, lobte Bundestrainerin Ursula Ramge. Aber heute hatte die 26-Jährige nach dem Abgang mit den Händen den Boden berührt, um ihr Gleichgewicht zu finden, ein sogenannter „mittlerer Fehler“. „In einem Starterfeld wie diesem hier kostet einen das zwei bis drei Plätze“, ordnete die Bundestrainerin das Missgeschick ein. So wurde es Rang vier in der Kür (8,255).
Dritte der Gesamtwertung wurde mit der Endnote 7,931 die Italienerin Anna Cavallaro, Zweite bei den Weltmeisterschaften in der Normandie 2014, auf Monaco Franze an der Longe von Nelson Vidoni.
Bundestrainerin Ursula Ramge war sehr zufrieden mit ihren Schützlingen im Preis der Sparkasse, nicht nur mit den beiden an der Spitze, sondern auch den beiden weiteren. Die aktuelle EM-Zweite Corinna Knauf hatte heute zwei Wackler in ihrer Kür, belegte aber trotzdem Platz drei in der Kür mit ihrer Fabiola, longiert von ihrer Schwester Alexandra (8,273). Eine ganz starke Leistung hat auch Sarah Kay abgeliefert. Und das, nachdem sie gestern in der Technik unglücklich vom Pferd gefallen war. Heute klappte alles wie am Schnürchen und die Studentin der Kommunikationswissenschaften wurde Fünfte mit Sir Valentin an der Longe von Dr. Dina Menke (8,149). In der Gesamtwertung wurde Corinna Knauf Vierte (7,868). Für Sarah Kay reichte es immerhin noch zu Platz zehn (7,492).

Siegerin Kristina Boe (Mitte), ihr gratulieren der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Aachen, Norbert Laufs (r.), sowie ALRV-Aufsichtsratsmitglied Stefanie Peters (l.).
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