20.07.2018

Jil-Marielle Becks ohne Erwartungen zur zweiten goldenen U25-Schleife

Damit hätte Dressurtalent Jil-Marielle Becks nicht gerechnet – nicht nur, dass sie in ihrer ersten U25-Saison direkt in Aachen starten darf, sie gewinnt auch noch direkt zwei Prüfungen im Preis der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung.

Erst sicherte sich die 20-jährige Jiil-Marielle Becks die Einzelwertung der Intermédiaire II (und mit der Mannschaft den U25-Nationenpreis) mit ihrem Damon’s Satelite, dann legte sie im Kurz Grand Prix noch einen drauf: 73,128 Prozent gaben die Richter für die Vorstellung des Paares, das seine erste U25-Saison bestreitet. „Ein gutes Ergebnis dafür, dass unsere Stärke sonst eigentlich die Intermédiaire II ist“, meinte Becks und gab zu: „Ich hätte überhaupt nicht damit gerechnet, dass das hier so läuft. Ich hatte gehofft, unter die ersten drei zu kommen. Dass wir hier jetzt zweimal gewonnen haben, ist überwältigend!“ Gefreut hat die Schülerin von Reitmeister Klaus Balkenhol nicht nur ihr Ergebnis, sondern auch wie tapfer sich ihr zehnjähriger Westfalen-Wallach Damon’s Satelite in der Soers geschlagen hat. Von der Atmosphäre im Deutsche Bank-Stadion zeigte er sich recht unbeeindruckt. Becks‘ Erklärung: „Er ist bei uns geboren. Ich kenne ihn von klein auf und habe ihn regelmäßig geritten seit er vier Jahre alt ist. Wir sind quasi zusammen aufgewachsen.“ Das schweißt natürlich zusammen.

 

Platz zwei ging in die Niederlande, an Jeanine Nieuwenhuis auf TC Athene. Sie und Becks kennen sich gut. Unter anderem waren sie 2016 bei den Europameisterschaften der Jungen Reiter in Oliva, Spanien, aufeinander getroffen. Damals holte Jeanine Nieuwenhuis sowohl in der Einzelwertung als auch in der Kür Gold. Jil-Marielle Becks und Damon’s Satelite gewannen Silber und Bronze. Diesmal musste Nieuwenhuis Becks den Vortritt lassen. Sie selbst war mit 71,821 Prozent aus dem Viereck gekommen.

 

Der dritte Platz war schwedisch besetzt mit Marina Mattsson auf dem Hannoveraner Quarterback-Sohn Quartermain (70,821 Prozent). Dicht dahinter folgte die amtierende U25-Europameisterin Lisa-Maria Klössinger mit FBW Daktari (70,615 Prozent). Klössinger war etwas enttäuscht, weil ihr hoch sensibler Wallach sich heute eigentlich viel wohler fühlte im Deutsche Bank Stadion als in den Prüfungen zuvor. Aber ausgerechnet ihre Paradelektion, die doppelt zählenden Einerwechsel, gingen heute schief. Das war teuer! Dafür will Klössinger morgen in der Kür angreifen.

Anja Heeb-Lonkwitz, Geschäftsführerin der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung, und ALRV-Aufsichtsratsmitglied Stefanie Peters gratulieren der Siegerin.

Anja Heeb-Lonkwitz, Geschäftsführerin der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung, und ALRV-Aufsichtsratsmitglied Stefanie Peters gratulieren der Siegerin.