15.07.2016

Krajewski und Jung führen im DHL-Preis der Vielseitigkeitsreiter

War das ein turbulenter Tag beim Auftakt zum Nationenpreis der Vielseitigkeitsreiter um den DHL-Preis im Rahmen des CHIO Aachen! Ehe morgen die Königsdisziplin der Vielseitigkeit auf dem Plan steht, die Geländeprüfung, ging es heute um Dressur und Springen. Das Springen fand im Hauptstadion der Aachener Soers statt, sozusagen dem Wimbledon des Reitsports. Hier wurde die Rangierung noch einmal kräftig durcheinander gewürfelt, weil viele Paare sich Fehler leisteten. Bundestrainer Hans Melzer wusste, warum: „Dieser Platz hat seine eigenen Gesetze.“ Damit meinte er wohl, dass die Weite und die Kulisse der Soers für die Vielseitigkeitspferde eher unbekanntes Terrain sind, das schon mal von den eigentlichen Aufgaben ablenken kann. Das konnte man bei einigen der „Buschpferde“ auch am Vormittag im Deutsche Bank-Stadion erleben. Die Soers ist eben etwas Beeindruckendes. Das spüren auch die Pferde.

 

In Führung liegt nun Julia Krajewski, die designierte Bundestrainerin des deutschen Vielseitigkeitsnachwuchses und Drittplatzierte des CCI4* von Luhmühlen, mit ihrem Erfolgspferd Samourai du Thot. Sie hat 37,20 Minuspunkte auf dem Konto – genau wie der Rolex Grand Slam-Gewinner Michael Jung mit seinem voraussichtlichen Olympiapferd Takinou. Da Krajewski aber beim Springen schneller war, liegt sie vor Jung. Der startet trotzdem als Führender ins Gelände, denn Julia Krajewski hat von den Bundestrainern Dispens bekommen. Für die deutschen Teilnehmer ist Aachen die letzte Rio-Sichtung. Da riskiert man keine Verletzungen, wenn die Pferde vorher schon bewiesen hatten, was sie im Gelände können. Und das hat Samourai du Thot in Luhmühlen bereits getan. Gleiches gilt für die beiden Doppel-Weltmeister Sandra Auffarth und Opgun Louvo. Dass der Wallach in guter Form ist, hat er in Dressur (38,10 Minuspunkte) und Springen (null Fehler) gezeigt, ins Gelände muss er nicht mehr. Das Paar liegt damit derzeit auf Rang drei, wird aber nicht in die Endwertung kommen.

 

Von den „Ausfällen“ profitiert Bettina Hoy mit dem eleganten Seigneur Medicott. Die beiden hatten die Dressur gewonnen, im Springen aber zwei Stangen zu Fall gebracht. Das warf sie auf Rang vier zurück. Bzw. auf Platz zwei, wenn man die Ergebnisse von Auffarth und Krajewski abzieht. Bester Ausländer unter den Top Ten ist der Australier Shane Rose mit CP Qualified auf Platz fünf (41,20). Die beiden Vorjahressieger Ingrid Klimke und SAP Escada FRH liegen derzeit auf Rang sechs (42,90).

 

In der Mannschaftswertung führen die Australier mit 139,80 Punkten vor Neuseeland (142,20), Großbritannien (142,50) und Deutschland (142,90). Im Team für Deutschland reiten Ingrid Klimke mit SAP Escada FRH, Michael Jung mit dem Sieger des CCI4* von Badminton, La Biostetique-Sam FBW (44,50 Minuspunkte, Rang neun), Dirk Schrade auf Hop and Skip (55,50, Platz 29) und Andreas Ostholt, der mit seinem Badminton-Zweiten So is et etwas unerwartet das Streichergebnis bildet mit 56,10 Minuspunkten (Rang 30).