13.07.2017

Im Gespräch mit Ijsbrand Chardon

Für Ijsbrand Chardon ist die Aachener Soers so etwas wie sein zweites Wohnzimmer. Sagenhafte 11 Mal hat er den „Preis der Familie Richard Talbot“, die Einzelwertung der Vierspännerfahrer beim CHIO Aachen gewonnen. Das ist Rekord. Wir sprachen mit dem 56-Jährigen über seine Ziele in diesem Jahr, seine Konkurrenten und die Stimmung an der Geländestrecke.

Wie finden Sie es, dass die Niederlande das diesjährige Partnerland des CHIO Aachen sind?

Chardon: Das ist super! Die Niederländer beweisen ja immer schon bei den Fahrprüfungen, dass sie für Stimmung sorgen können. Das ist genauso beim diesjährigen Rahmenprogramm. Die Niederländer liefern eine tolle Show ab. Ein besonderer Moment war für uns niederländische Fahrer unser Auftritt bei der großartigen Eröffnungsfeier am Dienstag.

 

Ist das für Sie als Niederländer ein zusätzlicher Anreiz, beim diesjährigen XXXL Pallen Marathon zu gewinnen?

Chardon: Nein, unabhängig davon, ob die Niederlande Partnerland sind oder nicht, gebe ich jedes Jahr mein Bestes in Aachen.

 

Letztes Jahr haben Sie hinter Boyd Exell und Ihrem Team-Kollegen Koos de Ronde den dritten Platz belegt, mit dem Team Platz eins. Welche Ziele haben Sie sich für den diesjährigen CHIO Aachen gesetzt?

Chardon: Schön wäre es natürlich, in beiden Wertungen den ersten Platz zu erreichen. Das wünscht sich natürlich jeder. Aber das wird schwer. In der Einzelwertung würde ich mich daher über eine Platzierung unter den ersten drei freuen, in der Teamwertung setzen wir alles daran, unseren Titel zu verteidigen! Ich komme mit einem guten Gespann und starken Pferden nach Aachen, wir haben uns intensiv auf Aachen vorbereitet – natürlich auch vor dem Hintergrund, dass Aachen der letzte große Meilenstein vor der Reit-EM in Göteborg im August ist.

 

Wie schätzen Sie die Konkurrenz in diesem Jahr ein?

Chardon: Das Teilnehmerfeld ist wie gewohnt sehr stark. Ja, die weltbesten Fahrer treten hier an. Boyd Exell ist beinahe unschlagbar, mein Team-Kollege Koos de Ronde ist zurzeit auch gut unterwegs und der deutsche Fahrer Christoph Sandmann hat sich in letzter Zeit auch sehr stark präsentiert. In der Team-Wertung tippe ich auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Deutschland und den Niederlanden.

 

Was macht Aachen so besonders für Fahrer?

Chardon: Aachen ist für uns Fahrer das beste und wichtigste Turnier überhaupt. Die Atmosphäre im Gelände ist toll, die Euphorie der Zuschauer unvergleichbar schön, der Marathon anspruchsvoll und die Siegerehrung im großen Hauptstadion für jeden Fahrer ein Erlebnis!

 

Sie haben schon viele Erfolge beim CHIO Aachen gefeiert. Welches Erlebnis hat bleibenden Eindruck hinterlassen?

Chardon: Das ist schwer zu sagen. Aachen ist jedes Jahr ein Erlebnis und man hat das Gefühl, dass das Turnier trotz des hohen Niveaus jedes Mal noch ein bisschen besser wird. Seit 1981 starte ich beim CHIO Aachen, dieses Jahr bestreite ich mein 35. Turnier. 11 Mal konnte ich den Einzeltitel gewinnen, 8 Mal habe ich mit dem Team den ersten Platz erreicht. Keine Frage, dass Aachen ein besonderer Platz für mich ist!

 

Und was sagen Sie zur Stimmung in der Geländestrecke Soers?

Chardon: Die ist immer fantastisch. Selten gibt es Fahrprüfungen mit so vielen Zuschauern. Aufgrund der Nähe zu den Niederlanden sind natürlich auch immer viele niederländische Fans vor Ort. Das ist ein zusätzlicher Motivationsschub!

 

Was machen Sie in Aachen, wenn Sie gerade nicht sportlich unterwegs sind?

Chardon: Wenn die Zeit es zulässt, schaue ich auch gerne beim Springen und der Dressur vorbei. In Aachen ist halt alles auf einem Toplevel – da macht es nicht nur Spaß, aktiv dabei zu sein, sondern auch zuzuschauen!

Ijsbrand Chardon Foto: Arnd Bronkhorst

Ijsbrand Chardon Foto: Arnd Bronkhorst