18.06.2025
Julia Krajewski im CHIO Aachen Podcast: Olympiasieg, harte Arbeit und la dolce vita
Mit ihrer Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio hat Julia Krajewski 2021 Geschichte geschrieben. Ein großer Triumph, doch die 36-Jährige hat in ihrer beeindruckenden Karriere auch schon zahlreiche Tiefpunkte erlebt. Über die außergewöhnlichen Momente – positiv wie negativ – spricht sie in der neuen Folge des CHIO Aachen Podcasts – und sie verrät, warum ihr Trainer sie in jungen Jahren zum Weinen gebracht hat und worin das Geheimnis des effizienten Boxenmistens liegt.
Warme Temperaturen, Ruhe, intensive Arbeit mit den Pferden – diese Kombination beschreibt das Leben von Julia Krajewski ziemlich gut, und das nicht mehr nur in den Sommermonaten. Die erfolgreiche Vielseitigkeitsreiterin hat den Winter erstmals in Rom auf der Anlage ihres Freundes Pietro Roman verbracht und damit einen großen Schritt gewagt. 17 Jahre lang war sie beim Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) in Warendorf, im vergangenen Jahr dann die Entscheidung für Italien. „Man ist in Warendorf schon in einem Umfeld, in dem jeder sieht, was man macht. In Rom kümmere ich mich um mich selbst, da wird nicht die ganze Zeit drauf geschaut, wie viele Pferde ich geritten habe oder ob ich am Strand oder Skifahren war. Es ist einfach mehr Ruhe drin und das tut mir gut“, bilanziert die 36-Jährige nach ihrer Rückkehr nach Deutschland.
Eine Sache, dir ihr trotz ihres Einsatzes noch schwerfällt, ist das Erlernen ihrer neuen Landessprache: „Es ist einfacher, eine Vier-Sterne-Prüfung zu gewinnen als italienisch zu lernen – zumindest für mich“, gibt sie lachend zu. Dass Julia Krajewski „la dolce vita“ – das süße Leben – inzwischen auch mal genießen kann, war nicht immer so. Lange Zeit habe sie immer 120 Prozent gegeben. „Jetzt reichen vielleicht punktuell auch mal 80, dann kann ich punktuell auch 120 geben und dann kommt es insgesamt bei 100 Prozent aus. Und das ist auch okay.“ Ausgedehnte Auszeiten sind trotzdem nicht ihr Ding, wie sie festgestellt hat: „Letztes Jahr habe ich mal zehn Tage Urlaub gemacht, das war mir zu lang.“
Neben der Arbeit mit ihren eigenen Pferden ist Krajewski auch als Ausbilderin und Trainerin tätig, langweilig wird es also nicht so schnell. Eine weitere Eigenschaft, die sie sich nicht nur selbst zuschreibt, sondern die auch ihre Schüler schätzen, ist ihre Ehrlichkeit. „Selbst wenn ich mich bemühe, diplomatisch zu sein, wird man von mir immer eine ehrliche Aussage bekommen. Man entwickelt sich nicht weiter, wenn man sich selbst bescheißt und die Dinge schönredet“, ist sie überzeugt. Diese Philosophie hat sie von ihrem langjährigen Trainer Rüdiger Schwarz übernommen, der sie mit seiner direkten Art in früheren Jahren auch schon zum Weinen gebracht hat.
Letztlich hat sie diese Ausbildung gepaart mit ihrer strukturierten, lösungsorientierten Art dorthin gebracht, wo sie heute steht: Unter anderem ist sie zweimalige Siegerin des UBS-Cups beim CHIO Aachen und natürlich Einzel-Olympiasiegerin von Tokio. Die Spiele damals haben mitten in der Corona-Pandemie und entsprechend quasi ohne Zuschauer stattgefunden. Für Julia Krajewski hat es den Moment des Triumphes aber nicht weniger schön gemacht: „In Tokio Gold zu gewinnen, war etwas zwischen mir und meinem Pferd und wirklich sehr emotional.“
Welche weiteren Momente in ihrer Karriere Julia Krajewski berührt haben und wo sie mal so richtig Dampf ablassen kann, hören Sie in der neuen Folge des CHIO Aachen Podcasts. Diese finden Sie hier und überall dort, wo es Podcasts gibt.

Staffel 2 Folge 2 des CHIO Aachen Podcasts mit Julia Krajewski
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