13.09.2025

Frederic Wandres im CHIO Aachen Podcast: Von Olympia-Träumen, Klavierspielen und Hotelmanagement

Er gilt als ruhiger und perfektionistischer, gleichzeitig sehr facettenreicher Typ: Frederic Wandres ist nicht nur Mannschaftsolympiasieger, er ist auch frisch gebackener Europameister. In der neuen Folge des CHIO Aachen Podcasts erzählt der erfolgreiche Dressurreiter, warum ihm beim Fegen die besten Ideen kommen, was ihn neben dem Reiten interessiert und wie er aus der großen Leere nach dem Gewinn der Goldmedaille von Paris wieder herausgekommen ist.

Kurz überlegt Frederic Wandres, als er nach seinen Reitanfängen so ganz ohne familiären Bezug zu Pferden gefragt wird. Dann sprudelt es nur so aus ihm heraus: Longenstunden mit ein paar Schulfreunden markierten den Beginn, er blieb als einziger dabei und wollte von diesem Moment an so viel Zeit wie möglich mit den Pferden verbringen. „Wenn ich euch alles erzählen würde, was ich in jungen Jahren gemacht habe, um zum Pferd zu kommen und aus den Voraussetzungen das Beste zu machen, würden viele sagen: Der hatte damals schon einen Totalschaden“, sagt er in der neuen Folge des CHIO Aachen Podcasts.

 

Unter anderem ist der kleine Frederic früher jeden Tag zwölf Kilometer mit dem Fahrrad zum Stall gefahren, bei Wind und Wetter, um vor Ort erst mal für perfekte Trainingsbedingungen zu sorgen: „Dort habe ich dann mit einem Rechen alleine die 60er Halle aufbereitet, das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen“, grinst der 38-Jährige. Es folgten zahlreiche Jahre voller Pferde, allerdings erst noch nebenbei. Denn sein Vater wollte, dass er zunächst eine Ausbildung außerhalb der Reiterei absolviert. Gesagt, getan – Frederic Wandres ist gelernter Industriekaufmann. „Die Ausbildung hat auch Spaß gemacht, aber ich wusste genau, dass ich mit dem Tag meines Abschlusses auch meine Kündigung abschicken werde.“

 

Nach einem Praktikum ist der gebürtige Baden-Württemberger schließlich auf dem Hof Kasselmann in Hagen am Teutoburger Wald gelandet. Im pferdemäßigen „Center of Attention“ zwischen Münster und Bremen, wie er selbst sagt. „Hier kann ich einfach mit der Reithose zum Zahnarzt, einkaufen, durch die Stadt laufen. Da guckt dich keiner komisch an, das ist ganz normal. Die Reiterei hat hier einfach nochmal einen anderen Stellenwert“, stellt er fest.

 

Seine Zielstrebigkeit hat ihn im vergangenen Jahr schließlich zum Erreichen seines Lebenstraums gebracht: Olympische Spiele in Paris, gekrönt mit der Mannschafts-Goldmedaille. Nach der Freude und dem Stolz kam allerdings schnell auch der Alltag wieder – und mit ihm eine gewisse Leere. „Der Fokus, der positive Druck, die Spannung, das war alles weg. Wir hatten zwar die Goldmedaille, aber alles andere war ja noch normal. Es fiel mir schwer, mich daran wieder zu gewöhnen. Bis November war ich ein bisschen antriebslos, musste mir wieder neue Ziele suchen“, berichtet Wandres offen.

 

Das hat er inzwischen geschafft, sowohl in der Reiterei als auch im Privaten: Seit einigen Monaten nimmt der Dressurreiter Klavierunterricht. „Das ist gar nicht so einfach und eine Herausforderung für mich, aber es macht großen Spaß.“

 

Wobei der 38-Jährige noch abschalten kann, was seine nächsten sportlichen Ziele sind und wie eine Beziehung funktioniert, die gleichzeitig privat und beruflich läuft, verrät er in der neuen Folge des CHIO Aachen Podcasts. Diese finden Sie hier und überall dort, wo es Podcasts gibt.

Cover des CHIO Aachen Podcast mit Frederic Wandres: Im Vordergrund sitzt eine Person in einem dunkelblauen Poloshirt und einer dunklen Kappe mit olympischen Ringen. Der Hintergrund ist künstlerisch in Blautönen gestaltet, wobei die Umrisse des Portraits mit breiten Pinselstrichen akzentuiert sind.

Staffel 2 Folge 4 des CHIO Aachen Podcasts mit Frederic Wandres