Monica Theodorescu und Otto Becker sind bekannt für klare und offene Kommunikation. Das gilt für ihre Kaderzusammenstellung, aber auch beim Thema Welfare of the horse. In der neuen Folge des CHIO Aachen Podcasts sprechen die langjährigen Bundestrainer der Disziplinen Dressur und Springen über den richtigen Umgang mit Pferden und Reitern und lassen bei Erinnerungen an Gänsehautmomente Emotionen zu.

Wir schreiben das Jahr 2006, zwischen den beiden Umläufen im Nationenpreis bei den Weltreiterspielen. Flutlicht, ausverkauftes Hauptstadion in der weltbekannten Aachener Soers. Aber im Mittelpunkt steht für einige Minuten nicht die sportliche Leistung, sondern ein stattlicher Schimmel, der auf den Namen Cento hört: Otto Beckers Ausnahmepferd wird in den Ruhestand verabschiedet –Standing Ovations inklusive. „Das war ein ganz emotionaler Moment, da kommen mir fast die Tränen, wenn ich daran zurückdenke“, sagt Otto Becker im CHIO Aachen Podcast.

Im zweiten Teil der Doppelfolge mit den beiden Bundestrainern geht es unter anderem um Pferde, die die aktiven Karrieren von Otto Becker im Springen und Monica Theodorescu in der Dressur geprägt haben. Sie reden aber auch über den Fokus für das kommende Jahr, wenn in Aachen erneut eine Reit-WM ansteht. Die FEI World Championships Aachen 2026 in sechs Disziplinen werden für Reiter und Trainer außergewöhnlich, da sind sich alle einig. Mit Otto Beckers Rückkehr an den Ort, an dem er nicht nur sportlich große Erfolge gefeiert, sondern mit besagter Verabschiedung Centos auch große Emotionen erlebt hat, schließt sich für den 66-Jährigen gewissermaßen ein Kreis. „Natürlich werde ich an diesen Moment in einer stillen Minute denken und vielleicht auch mal eine Träne vergießen, aber sonst bin ich dort ganz der Trainer und lege den Fokus natürlich auf den Sport.“

Dass dieser wie kaum ein anderer immer wieder auch mit kritischen Stimmen zu tun hat, nehmen die Bundestrainer selbstverständlich wahr – und heißen es sogar gut. „Es wird häufig despektierlich darüber gesprochen, wenn Tierschützer auf Turnieren anwesend sind. Aber ich nehme diese Stimmen sehr ernst, denn ich bin auch Tierschützer“, stellt Monica Theodorescu fest. In der Öffentlichkeit müssten sie als Trainer häufig klar Stellung beziehen, aber das sei auch nötig. „Wir sind Vorbilder und müssen auch vorbildliche Leistungen und vorbildlichen Umgang mit dem Pferd zeigen, und dafür stehen wir“, betont die langjährige Bundestrainerin der Dressur.

Genauso verantwortlich wie für die Pferde sind sie für ihre Reiter, die sie größtenteils schon jahrelang betreuen. Im Gegensatz zu ihrer eigenen aktiven Zeit gewinnt vor allem das Thema Mental Coaching immer mehr an Bedeutung. „Und das ist auch gut so“, findet Otto Becker.

Wie sie mit verschiedenen Herausforderungen umgehen, welche Tipps sie für junge Reiter haben und warum Otto Beckers Auto bei den Olympischen Spielen in Paris plötzlich zum Gesprächsstoff Nummer Eins wurde, erzählen die Bundestrainer in der neuen Folge des CHIO Aachen Podcasts. Diese finden Sie hier und überall dort, wo es Podcasts gibt.